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Das modulare KC-System
Die KC 85-Reihe wurde als Grundstein für ein ausbaufähiges Computersystem entwickelt.
Es ist durch sein modulares Konzept so ausgelegt, daß es durch Systemerweiterungen eine
sehr große Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen Aufgaben und Einsatzgebiete
besitzt. Das Grundgerät erlaubt den Anschluß von Erweiterungsaufsätzen und 2
Modulen. Für die Module befinden sich an der Vorderseite des Gerätes zwei
Modulschächte, in die sie gesteckt und mit dem Rechnerbus kontaktiert werden.
Baugruppen des Grundgerätes
- Zentrale Recheneinheit (ZRE)
-
- Die ZRE besteht aus dem Mikroprozessor (CPU) U 880 D, dem Arbeitsspeicher (RAM), dem
Bildwiederholspeicher (IRM) und dem Festwertspeicher (ROM). Der ROM enthält das
Betriebssystem CAOS und bei den Typen /3 und /4 den BASIC-Interpreter. Alle Speicher
- also RAM, ROM und IRM - sind durch Programme abschaltbar.
[ Technische Daten KC 85/4 ]
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- Größe und Adreßbereiche der Speicher sind je nach Grundgerät
unterschiedlich:
-
Grundgerät |
Speicher |
Größe |
Adreßbereich |
|
KC 85/2 |
RAM |
16 KByte |
0000-3FFFH |
|
IRM |
16 KByte |
8000-BFFFH |
|
ROM |
8 KByte |
E000-FFFFH |
KC 85/3 |
RAM |
16 KByte |
0000-3FFFH |
|
IRM |
16 KByte |
8000-BFFFH |
|
ROM |
16 KByte |
C000-FFFFH |
KC 85/4 |
RAM |
64 KByte |
0000-BFFFH |
|
IRM |
64 KByte |
8000-BFFFH |
|
ROM |
20 KByte |
C000-FFFFH |
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- Bildwiederholspeicher (IRM)
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- Der IRM (Image Repitition Memory) ist so konzipiert, daß jeder Bildpunkt (Pixel) auf
dem Fernsehgerät im Pixel-RAM gespeichert ist (Bildgröße 320 x 256 Punkte).
In einem Feld von 8 x 8 Bildpunkten wird jeweils ein Zeichen abgebildet. Somit ist es
möglich, maximal 40 Zeichen pro Zeile und 32 Zeilen pro Bild darzustellen.
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- Bei den Typen /2 und /3 ist jedem Bildfeld von 8 x 4 Pixeln ein Farbbyte zugeordnet. Beim
/4 hingegen bezieht sich ein Farbbyte auf ein Bildfeld von 8 x 1 Pixeln. Darüber hinaus
bietet der KC 85/4 einen hochauflösenden Modus, in dem jedem Bildpunkt eine von vier
Farben zugeordnet werden kann, ohne daß dies benachbarte Pixel beeinflußt.
Außerdem bietet der IRM des KC 85/4 Platz für zwei Bilder, die unabhängig
voneinander beschrieben und angzeigt werden können.
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- Videointerface (VIF)
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- Das Viedeointerface hat die Aufgabe, die im IRM gespeicherten Informationen so aufzubereiten,
daß diese auf dem angeschlossenen (Fernseh-)Bildschirm dargestellt werden können.
Es ist so ausgelegt, daß das Fernsehgerät direkt über den RGB-Eingang,
über den FBAS-Eingang oder über den Antenneneingang angeschlossen werden kann.
Die Bildqualität verbessert sich gegenüber dem Antenneneingang bei einer
Verbindung mit dem FBAS-Eingang und wird beim Anschluß an den RGB-Eingang optimal.
Erfolgt der Anschluß über Antennen- oder FBAS-Eingang, dann können farbige
Bilder vom KC 85/4 nur "empfangen" werden, wenn das Gerät einen PAL-Decoder
enthält.
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- Ein- und Ausgabesteuerung (EAS)
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- Die EAS hat die Aufgabe, die von der Tastatur und/oder vom Kassettengerät ankommenden
seriellen Signale so aufzubereiten, daß sie vom Computer weiterverarbeitet werden
können. Weiterhin werden die vom Computer erzeugten seriellen Signale für das
Kassettengerät aufbereitet sowie die Tonausgabe geseutert.
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- Tonausgabe
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- Die Tonausgabe erfolgt:
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- am Steckverbinder "TV-RGB" über das Fernsehgerät mit RGB- oder
FBAS-Eingang, einkanalig in 16 Lautstärkestufen
- an der Diodenbuchse "TAPE", zweikanalig mit konstantem Pegel über einen
Mono- oder Stereo-Verstärker oder auch über das Kasettengerät in Stellung
"Aufnahme" mit betätigter Pausen- oder Schnellstopptaste (falls das
Kassettengerät eine Tonwiedergabe während der Aufnahme ermöglicht)
- über internen Piezosummer, einkanalig
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- Tastatur
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- In der Tastatur ist ein Fernbedienungsschaltkreis zur Serialisierung der Tasteninformationen
eingesetzt. Die Verbindung zum Computer erfolgt über eine abgeschrimte Leitung,
über die sowohl die Stromversorgung zur Tastatur als auch der Datentransport erfolgen.
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- Netzteil
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- Aus der Netzspannung von 220 V werden Spannungen von +12 V, +5 V und -5 V abgeleitet.
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- Externe Anschlüsse
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- Das KC-Grundgerät verfügt über folgende externe Anschlußmöglichkeiten:
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- Diodenbuchse TAPE
- Anschluß (Klinkenstecker- oder Diodenbuchse) KEYBORD
- Modulsteckplatz 08
- Modulsteckplatz 0C
- Steckverbinder TV-RGB
- Steckverbinder EXPANSION INTERFACE
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- Im folgenden werden sie kurz beschrieben.
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- Diodenbuchse TAPE
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- Über diesen an der Frontseite des Computers befindlichen Anschluß wird die
Speichereinheit Kassettengerät mit dem Computersystem durch ein handelsübliches
Diodenkabel (mono) verbunden. Neben den Aufnahme- und Wiedergabesignalen sind hier auch
der Computerausgang für den Stereo-Ton und eine Schaltspannung für den Motor
des Kassettengerätes (TTL-Pegel) herausgeführt. Es kann jedes
handelsübliche Kassettengerät verwendet werden.
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- Da die Aufzeichnungsdichte der Programme und Daten sehr hoch ist, ist darauf zu achten,
daß sich das Kassettengerät in einem einwandfreien Zustand befindet und
daß nur Magnetbandkassetten ohne Klebe- oder Knitterstellen verwendet werden.
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- Anschluß KEYBOARD
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- An der Frontseite befindet sich neben der TAPE-Buchse der KEYBOARD-Anschluß. Bei
den Geräten KC 85/2 und /3 ist der Anschluß als Klinkenstecker ausgeführt.
Beim /4 wird eine Diodenbuchse verwendet. Stromversorgung der Tastatur und
Informationsübertragung erfolgen auf derselben Leitung.
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- Modulsteckplätze 08 und 0C
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- Diese Steckplätze dienen der Aufnahme von Zusatzmodulen, mit denen die
Leistungsfähigkeit des KC-Systems ausgebaut werden kann.
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- Alle Modulsteckplätze werden über ihre Adresse gesteuert. Dabei haben die
Steckplätze mit der niedrigsten Adresse die höchste Priorität. Die internen
Speicher des Grundgerätes sind ebenfalls in diese Steuerung integriert und lassen
sich somit zu- bzw. abschalten. Im Grundgerät enthaltene Modulschächte bzw.
interne Speicher haben die Basisadresse 0x, die Adressen der Aufsätze beginnen mit
1x, 2x usw.
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- Außerdem besitzt jedes Modul (mit Ausnahme von M005 und M007) eine
Modulprioritätssteuerung, die seine Einordnung in das KC-System ermöglicht.
Dadurch können mehrere Module, auch des gleichen Typs, im KC-System vorhanden sein
und quasi gleichzeitig betrieben werden. Sind Module gleichen Typs eingeschaltet, so
besitzt das Modul im Steckplatz mit der niedrigsten Adresse gegenüber den anderen
Modulen des gleichen Typs die höchste Priorität - es ist aktiv. Zugriffe
erfolgen dann ausschließlich auf dieses Modul. Es "überdeckt"
sozusagen die anderen eingeschalteten Module des gleichen Typs. Erst nach dessen
Deaktivierung kann auf das in der Prioritätskette nächstfolgende Modul des
gleichen Typs zugegriffen werden.
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- Steckverbinder TV-RGB
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- Der Steckverbinder dient zur Ausgabe des Bild- und Tonsignals wahlweise als RGB- oder
FBAS-Signal.
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- Steckverbinder EXPANSION-INTERFACE
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- Dieser Steckverbinder ist zum Anschluß von Erweiterungsaufsätzen vorgesehen.
Es werden fast alle Signale des Rechnerbusses herausgeführt.
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- Module
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- Für das KC-System wurden zahlreiche Module entwickelt. Dazu gehören u. a.
RAM- und ROM-Erweiterungen, Ein-/Ausgabemodule, EPROMmer.
[ Übersicht ]
Erweiterungsaufsätze
- D002 BUSDRIVER
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- Der Erweiterungsaufsatz D002 BUSDRIVER ermöglicht den Anschluß von vier weiteren
Modulen des KC-Systems. In der Zusammenstellung mit dem Grundgerät besitzt das System
somit sechs Modulsteckplätze, wodurch das ständige Wechseln der Module
entfällt. [ Technische Daten D002 ]
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- In Form und Größe entspricht der D002 BUSDRIVER dem Grundgerät. Zur Nutzung
wird es auf das Grundgerät gestellt. Mit dem Geräteverbinder DEVICE CONNECTOR werden
Computer und Aufsatz oder Aufsatz und Aufsatz über das EXPANSION INTERFACE miteinander
gekoppelt. Hierbei werden die vom Computer kommenden Signale zum Aufsatz geleitet. Im Aufsatz
werden sie durch bestimmte Baugruppen (Daten-, Adreß- und Steuerleitungstreiber)
verstärkt, um auch weitere Aufsätze anschließen zu können.
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- Beim Zuweisen des Steuerbytes der Module wird mit dem SWITCH-Kommando die Geräteadresse
und der Steckplatz angegeben. Vom Hersteller wurde bei jedem Aufsatz die Geräteadresse
1x eingestellt. Sollen mehrere D002 BUSDRIVER angeschlossen werden, müssen die
Geräteadressen geändert werden.
[ Serviceanleitung ]
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- D004 FLOPPY DISK SYSTEM
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- Mit dem Erweiterungsaufsatz D004 FLOPPY DISK steht dem KC ein zweites und schnelleres
U880-Prozessorsystem zur Verfügung, das die Nutzung von Disketten und seit kurzem auch
einer Festplatte als externen
Datenträger ermöglicht. Die Existenz dieser Erweiterung ist wohl auch der Grund
dafür, daß es mit dem KC 85 bis heute einen - wenn auch kleinen - Kreis
aktiver Anwender gibt.
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- Nachdem der Erweiterungsaufsatz D004 FLOPPY DISK BASIS über das EXPANSION INTERFACE mit
dem Grundgerät oder einem D002 BUSDRIVER verbunden wurde, kann man zwischen zwei
Betriebsarten wählen.
[ Technische Daten D004
| Handbücher ]
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- Zum einen besteht mit dem Diskettenerweiterungsprogramm (DEP) die Möglichkeit, unter
CAOS auf Diskette zuzugreifen und so vorhandene Programme weiterhin genutzt werden
können. Darüberhinaus eröffnen sich völlig neue Dimensionen für
die Programmentwicklung unter CAOS. Die Bedienoberfläche bleibt mit der des
Grundgerätes identisch, lediglich das Menü wird um einige Befehle erweitert.
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- Zum anderen können die CP/M-kompatiblen Betriebssysteme MicroDOS oder
MLDOS gestartet werden.
Dadurch wird Standardsoftware auf dem KC 85 lauffähig. In dieser Betriebsart sind
weiterhin die Vorzüge des Grundgerätes (Grafikfähigkeit,
Farbtüchtigkeit, Tonausgabe, modulares KC-Konzept) nutzbar. Allerdings erfolgt die
Bedienung nicht wie im CAOS menügeführt, sondern CP/M-typisch kommandozeilengesteuert.
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